DEVAP kritisiert Pflege-Eckpunkte: Ideenskizze statt nachhaltige Reform
15. Februar 2012 | Von admin | Kategorie: News, Pflege NewsBerlin (DEVAP) – „Die Eckpunkte sind nicht mehr als eine Ideenskizze und von einer nachhaltigen, zukunftsfesten Reform weit entfernt“, bewertet Renate Gamp, Vorsitzende des Deutschen Evangelischen Verbands für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) die vom Kabinett verabschiedeten Eckpunkte zur Umsetzung der Pflegereform.
„Zu den vorgeschlagenen punktuellen Maßnahmen fehlen auf weiter Flur konkrete Umsetzungs-Angaben: Es gibt keine Zahlen, keine Summen, keinen Zeitplan. Wie sollen die bekanntermaßen unzureichenden in Aussicht gestellten 1, 1 Milliarde Euro genau verteilt werden? Das Papier wirft mehr Fragen auf, als es Antworten liefert“, stellt die Verbandsvorsitzende fest.
„Ohne diese Kernfakten lässt sich nur spekulieren, inwieweit Verbesserungen zu erwarten sind. So soll es z. B. ein zeitlich befristetes Programm zur Förderung ambulanter Wohngruppen geben. Ab wann? In welcher Höhe? Es gibt dazu nicht mehr als einen Satz in diesem Papier. Auch zu dem wichtigen Thema medizinische Versorgung in Pflegeheimen findet sich nicht mehr als die Ankündigung, dass die Situation verbessert werden soll. Das gravierende Problem des Fachkräftemangels bleibt als Thema außen vor“, führt Renate Gamp aus.
„Nach dem langen Warten auf das Angehen der Probleme der Pflege gibt es nicht mehr als kurzfristige Lösungsansätze und ein weiteres Verschieben der dringend nötigen Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs. Und das nach allen Pflegedialogen und allen konkreten Bedarfsanzeigen, die die Pflege eingebracht hat. Trotz der gesunkenen Erwartungen aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit dem ‚Jahr der Pflege‘ sind unsere Einrichtungen und Dienste enttäuscht. Die Politik sollte sich vor Augen führen, dass die Mitarbeitenden die Auswirkungen der Unterfinanzierung der Pflege jeden Tag erleben und kompensieren müssen. Der Handlungsbedarf lässt sich nicht verschieben!“
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(Quelle: http://www.diakonie.de/)